Prepare for Takeoff


We go to Wonderland!

Flug gebucht, Wohnung gekündigt, Leinen los! Wir gehen auf unbestimmte Zeit nach Südamerika. Der Plan ist, mit einem VW-Comby oder einem Camper-4w4 die Welt zu entdecken. Trotz allen Schwierigkeiten, die sich uns in den Weg stellen, verwirklichen wir unseren langjährigen Traum: ein Roadtrip durch Bolivien, Uruguay, Brasilien, Columbien....

 

Always go for your dreams.


"Hört ihr mich, ihr Gefahren? Morgen komme ich!"

Dieser Schrei von Ronja Räubertochter, ausgerufen von ihr am Voraben ihres ersten Ausflugs in den grossen wilden Wald, geht mir immer wieder durch den Kopf. Nachdem ihr Vater sie vor den vielfältigen Gefahren des Waldes gewarnt hat und sie ermahnt, auf alle diese Gefahren aufzupassen, ist Ronja überhaupt nicht eingeschüchtert, nein im Gegenteil, sie freut sich darauf sich all diesen Gefahren zu stellen und kündigt ihnen ihr Kommen mit einem lauten Schrei an. Dieses Bild und das klare Statement dahinter habe ich seit meiner Kindheit nie vergessen, und gerade in Zeiten in denen sich meine Verwandten und Bekannten sich um uns sorgen beim Gedanken daran, dass wir das sichere Nest verlassen wollen, sehe ich Ronja immer wieder vor meinem inneren Auge. Ja natürlich könnte uns in dem fernen fremden Land etwas passieren, Aber hier auch. Ja, Damaris ist noch klein. Ja und? Wahnsinnig wie schwierig diese Reise von hier, von der Schweiz aus, aussieht. Immer wieder höre ich die urschweizer Bünzlis knurren: "Dort ist es doch bestimmt auch nicht besser." Na, das kann man doch hier nicht wissen? Und der da: "Ja aber, dann bist du doch nicht versichert!!!" Oh Gott, was mir ohne Versicherung alles passieren könnte. Besser ich gehe nicht, das ist doch zu beängstigend... gahts eigentli no? Und mein Lieblings:" Ja was masch denn wäge de Schuel??!!!" Uuiii neiii Damaris wird nicht zur Schule gehen, wie kann das nur sein!! ....dass die Schweizer sich das einfach nicht vorstellen können!!?? Dabei - ganz ehrlich - würdet Ihr zur Schule gehen wollen, wenn ihr die Wahl hättet??? Naaa?? Wer von Euch wäre lieber mit Mami im Hippiebus durch Südamerika gereist anstatt in der 3. Primarklasse der öffentlichen Schule zu sitzen? Und zwar 5 Tage die Woche, jeden Morgen um 8 Uhr und mit Hausaufgaben. So züchtet man Leute die sich nicht vorstellen können, etwas anders zu machen als alle Anderen........  

 

An alle meine Besorgten: Sorget Euch nicht!! Ich verrate Euch ein Geheimnis, das ihr nicht wissen könnt. Weil ich schon mal in Südamerika war, mit meiner Kleinen, und Ihr warscheinlich nicht. Wenn man erst mal da ist........ ist alles ganz einfach! Die Dinge passieren und fügen sich auf magische Weise, und wenn mal etwas nicht so klappen will, wie man sich das gewünscht hat, dann geht die Welt nicht unter! Und man kann im Nachhinein gar nicht mehr verstehen, wie man sich nur solche Sorgen machen konnte, drüben, auf der anderen Seite, in der sorgenvollen, sicherheitsverklebten Schweiz eben.

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El Manifesto de los Viajeros:

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Mantras

So, der Juni ist endlich da. Lange habe ich schon vorausgesehen, dass es in diesem Monat abgeht wie die Rösslipost. Und jetzt bin ich mittendrin. Die Wohnung ein Chaos, einiges ist schon weg, der Rest wartet in Haufen auf seine Bestimmung: Flohmi da, Stand dort, Zeug das sich bei meinen Schwestern einlagern lässt und anderes, das noch verschenkt werden muss. Dann noch der unbestimmte Haufen, der mit auf die Reise kommen soll, und den ich auch in diesem Sommer noch brauche... dieser Haufen muss markant schrumpfen. Dann gibt es auch noch einen imaginären Haufen von Dingen, die ich noch organisieren muss.

 

Die letzte Miete ist schon bezahlt! Am 25. Juni zieht Iseli, mein Nachmieter hier ein. Er ist ein Schatz, er lässt uns im kleinen Zimmer mitwohnen bis wir endgültig alles verstaut haben und abfahren.

Nächste Woche habe ich meine Autoprüfung......... huuuiiiii!  Natürlich muss ich neben Fahrstunden, vielen Arbeitseinsätzen um Geld zu generieren auch noch verschiedene Marktstände vorbereiten, an denen ich mit meinem selbstgemachten Federschmuck Geld verdienen will, und dann auch noch die Festivals, die ich besuchen will diesen Sommer, sowie die vielen Sachen die ich für die Schule von Damaris erledigen muss, auch noch meine Schnäpse fertig machen (die verkaufe ich auch an den Ständen). Alles in allem: STRESS!! Manchmal kann ich nicht einschlafen... ich vergesse wieder zu essen... überall liegen Listen....

 

In diesen Tagen hilft nur ruhig durchatmen, fokussieren und immer wider in Gedanken mein Mantra Nr. 1 aufsagen:


1. "Eis nach em Andere."

 

Die Vorfreude auf die Reise ist vor allem bei Damaris riesig. Auch auf die Schule hat sie keinen Bock mehr. Ich hingegen werde sehr aufgeregt beim Gedanken an unseren Abflug und die Dinge die danach kommen werden...... unglaublich, wie soll ich das alles schaffen? Aber ich habe bis hierher alles erreicht, ich werde auch alles andere vollbringen. Ich muss nur an die Magie, die meine Gedanken und Wünsche manifestiert, glauben und Vertrauen haben in das Multiversum. Dafür habe ich auch ein Mantra, das wäre dann Nr. 2:


2. "Das chunnt alles guet. Und alles im richtige Moment."

 

Das dritte und wichtigste Mantra bezieht sich auf die allgegenwärtige  Zivilisationsplage: Existenzangst. Fuck the Money-Mission!! Vor lauter nur noch an Geld denken ist mein Kopf ganz hohl geworden und ich frage mich öfters: Wie lange wird das Geld reichen? Werde ich irgendwie Geld verdienen können? Ich will nicht mehr in die Schweiz "müssen"!! Manchmal habe ich das Gefühl, das blöde Geld lässt sich so schwer verdienen und rünnt mir dann so schnell durch die Finger. Dann muss ich mich wieder relativieren und sage mir:


3. "Das isch nume Gäld. Money is only paper."

 

Scheiss drauf.  :)

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Endlich Erwachsen!!

Ich habe meine Autoprüfung bestanden!!!! Yyyyyiiiiiiijjjjjjjjjjjjjjjjjjjjaaaaaaahhahahahahhuuuuuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!!!!!!!


Es fühlt sich an, als wäre ich endlich erwachsen geworden. Wie konnte ich nur so lange leben ohne Auto zu fahren??????? Ich befürchte dunkel, mein ganzes Leben wäre anders verlaufen wenn ich das schon früher gelernt hätte.....

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Festivalsommer of Love 2015

Nachdem unsere Sachen im kleinen Zimmer verstaut waren gings los mit den Festivals. Patcha Mama, Openeye, One Love, S.U.N., Summer Never Ends, Bio für Jede, Zamba Loca...... eigentlich war ich die ganze Zeit on Tour, mit meinen Federn, mit meinem Schnaps, nach dem Festival ist vor dem Festival........ Damaris war die derweil meistens bei Verwandten und Bekannten. Wir haben uns kaum gesehen. Da wir aber schon lange wussten dass der Sommer so werden würde, hat das gut geklappt. Ein grosses Dankeschön an mein grossartiges Umfeld, dass sich soo gut und unkompliziert um mein Kind kümmert! Ohne euch würde gar nichts gehen.


Es waren wunderschöne Festivals! Am schönsten war für mich das Gefühl, die ganze Zeit mit meinem wunderschönen Tribe zusammen zu sein...... und immer vermischt mit den wehmütigen Gefühlen, die nicht verstehen können warum ich diese wunderbaren Menschen bald verlassen will......... was mache ich nur ohne meinen Stamm?? Wie nur bin ich auf die blöde Idee gekommen soooo weit weg zu gehen? Egal, das gehört wohl zum Prozess....... tief im Herzen weiss ich ja dass auch auf der anderen Seite der Kugel ein wunderschöner Tribe auf mich wartet..... darauf, dass wir uns endlich kennelernen.......


Es war aber auch eine sehr stressige Zeit. Manchmal war es ein bisschen zuviel Stress und ich musste lernen, dass dann unschöne Dinge passieren...... Wenn man zu sehr versucht Geld zu verdienen, dann verliert man sein Geld plötzlich wieder und es wird einem klar, dass es viel wichtigere Dinge im Leben gibt, und dann sind wir wieder beim alten Thema vom Loslassen.

Remember: Wenn Angst und Unsicherheit dein momentanes Handeln bestimmt - geht alles schief!!! Durchatmen und loslassen. Was immer passiert - ist gut und richtig für mich. Sonst würde es ja nicht passieren! I am in the very place I am meant to be.

Und ganz sicher wird es mir an nichts mangeln.


Der Sommer war so schön, und so HEISS, dass ich beschlossen habe, dass wir nächsten Sommer wieder nach Europa kommen, um wieder mit den Tribes zu gathern und um Geld zu verdienen, und einfach weil der Sommer in der Schweiz so huere schön ist. Zürisee!! Ich liebe dich!! Oh du grünes Auenland, ich vermisse dich jetzt schon........ Und ihr, geliebte Stoffelmenschen!!! Awwww ihr werdet mir fehlen.......


Hier ein paar Eindrücke von meinem wirklich heissen und durchgedrehten Festivalsommer:

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Wild Wagon-Life

Nach dem letzten Festival bin ich sofort nach Wollishofen in den Wagen umgezogen. Der Wagen steht im verzauberten Magic Garden, ganz versteckt hinter den Geleisen. Sehr praktisch für mich dass ich hier keine Miete zu bezahlen brauche und auch dass der Wagen nur 5 Minuten von meinem letzten Arbeitsplatz, dem Theaterspektakel, entfernt ist. Am Theaterspektakel habe ich 2 Wochen lang durchgearbeitet als Abräumer-Chefin in einem der grossen Foodzelte. Das war harte, aber auch sehr beglückende Arbeit. Meine Mitarbeiter waren alle ganz gute, tolle Menschen und es hat grossen Spass gemacht nochmal alles zu geben. Heiss wars. Und der Modus ging so: Eat, Sleep, Work, Bsoffe, Repeat. Irgendwann hat man keine sozialen Kontakte mehr ausserhalb dieses Zeltes....... Aber danach hat die grosse Freiheit begonnen!!! Mit dem Velo durch Tsüri cruisen, alle Versicherungen abmelden, die Papiere auf der Gemeinde abgeholt - jetzt sind wir Zigeuner!!!! Dann ist das Halbtax abgelaufen und ich habe mir ein Auto gemietet. Das Leben ist gut! Wir haben alles was wir uns wünschen können!


Im Wagen haben wir keine Strom und das Wasser - sowie auch alles andere - müssen wir nach hinten tragen...... die Bienen und Mäuse leben mit uns zusammen, ich spreche täglich mit ihnen um ein gutes Zusammenleben zu ermöglichen. Also mit den Bienen singe ich, das mögen sie gerne.....

Schon mal gut das unser Hab und Gut auf Wagengrösse dezimiert wurde....... Jetzt muss aber noch einiges weg, bis nur noch 2 Rucksäcke übrigenbleiben..... uff.........


Leider fragen mich meine Mitmenschen ununterbrochen dasselbe. Wann geht ihr!!!!???? Ich kann es nicht mehr hören. Will nicht daran denken. Was ich noch alles zu erledigen habe bis dahin..... puuuhhhh..... Jeden Morgen wache ich auf und weiss nicht WO ich bin, WAS für ein Tag ist heute, und was muss ich heute alles erledigen??? Alle wollen mich nochmal sehen und sich verabschieden...... aber ich nicht!!! Das wird ein grosser französischer Abgang, meine Lieben......


Zu meiner grossen Freude hab ich ein Email bekommen von einem Pärchen dass derzeit durch Südamerika tourt. Und sie wollen mir ihr Auto verkaufen!!! Es ist ein Toyota Pickup mit einem Camperaufsatz...... ich bin schon ziemlich verliebt. Pedro heisst er.... also das Auto...... und er hat Jahrgang 1982 - wie ich!!! Wenn das kein Zeichen ist??? Wenn wir Pedro wirklich für uns haben können, dann ist das ganze Auto-Such-und-Kauf-Problem schon mal vom Tisch.....

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The Big Shift

Die letzten Tage sind die schlimmsten. Zwischen zwei Welten hängend, versuche ich einen klaren Kopf zu bewahren, um ja nichts zu vergessen und alles wichtige noch zu erledigen. Und die Abschiednehmerei geht mir an die Nieren. Ich fühle mich krank. Es ist kalt. Warum nochmal wollte ich unbedingt weg? Werde ich das auch alles schaffen? Alle freuen sich für mich, aber ich nicht... ich bin ja noch da!! Wenn ich dann DORT bin, dann werde ich mich freuen, das weiss ich. Aber noch bin ich ja da, und hier ist alles kalt und ich habe kein Zuhause und in meinem armen Kopf dreht sich alles im Kreis... Wenn dieser Sprung nur schon vorbei wäre..... this is the big shit. Ääähhhm, the SHIFT mein ich.


I am fucking shifting.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"If it's still in your mind,

it is worth taking the risk."

 

Paulo Coelho


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